Grünholz-Produkte

Handgefertigte Unikate aus heimischen Hölzern

Mit grünem (=frischem) Holz zu arbeiten ist für mich die angenehmste Art mit Holz zu arbeiten. Nicht nur,weil es sich so schön bearbeiten lässt, sondern auch weil es ein sehr urprünglicher Umgang mit Holz ist. Einfach und direkt, ohne Angst vor all den Problemen der Trocknung. Dabei heraus kommt etwas, was ich als erdig empfinde. Etwas lebendiges, was sich auch weiter verändert mit dem Gebrauch. 

Was ist eigentlich Wippdrechseln?

Es ist eine sehr alte Art zu Drechseln, bei der das Werkstück über einen Fußantrieb vor und zurück bewegt wird. Ein Antriebsriemen (Schnur) ist an seinem oberen Ende an einem elastischen Ast oder an einem Gummizug befestigt und holt das Drechselstück wieder in seine Ausgangslage zurück. Dadurch entsteht eine dynamische Beziehung zwischen Vorschub und Schneidwerkzeug. Es ist leise, staubfrei, sicher und macht gut warm! Deswegen drechsle ich vorwiegend in den Wintermonaten, wenn die Temperaturen niedrig und die kräftezehrenden Arbeiten des Frühjahrs und Sommers weniger sind. Außerdem arbeitet man mit grünem (= frischem) Holz, was im kühleren und feuchtern Winterhalbjahr besser gelagert werden kann. Das Tolle ist, dass ich mir die gesamte Ausrüstung selbst gebaut habe. Nicht nur die Wippdrehbank an sich, sondern auch die Gas-Esse zum Schmieden der Hakeneisen, was unbedingt dazugehört. Denn weder Drechselbank noch Werkzeug gibt so zu kaufen. Und weil es hierzulande noch recht unbekannt ist, gibt es auch kaum Grünholzschalen von der Wippdrechselbank zu kaufen. In Großbritannien ist das offenbar ganz anders. Jedenfalls hat mich Robin Wood aus England mit seinen tollen Videos & grandiosen „nested bowls“ angefixt. Die Idee, mit quasi nix an zugekaufter Technik und  Spezialwerkzeug selber mit eigener Muskelkraft aus grünem Holz Schalen drechseln zu können, finde ich immer noch super! Die dabei entstehenden Gefäße sind sicher nicht „perfekt“ in einem durch industrielle Massenprodukte geprägten Sinn. Sie weisen Spuren ihres Herstellungsprozesses auf und verformen sich durchs Trocknen. Schleifen lässt sich nasses Holz nicht, deshalb bleibt die geschnittene Holzfaser als fertige Oberfläche. Durch ölen oder „frittieren“ in einer Speziellen Mischung aus biologischen, essbaren Ölen und selbstgewonnenem Bienenwachs werden sie in Maßen unempfindlicher gegen Verschmutzungen. Es empfiehlt sich, sie nach jedem Gebrauch sofort von Hand zu spülen.